Natura/Colore/Forma

16. März 2024 – 5. Januar 2025
Im Erdgeschoss und im letzten Stock empfängt die Stiftung Ghisla anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens ihre Gäste mit einem Farbenrausch. Es handelt sich um die Werke des Künstlers Renato Tagli, der 1956 in Locarno geboren wurde und seit vierzig Jahren in Cevio lebt.

Nach seinem Studium am CSIA in Lugano und einigen Auslandserfahrungen gründete der gelernte Grafiker im Jahr 1983 mit seiner Lebenspartnerin das Grafikbüro Sabina Oberholzer und Renato Tagli in Cevio. In diesem Tal verband sich seine Liebe zur Kunst mit einem tiefen Interesse an der Natur, was ihn dazu veranlasste im Geiste der „Land Art“ und der Umweltkunst Gärten, Wälder und Ufer in Kunstinstallationen und Pflanzenskulpturen zu verwandeln.

Für Renato Tagli sind die spielerische Komponente, die Freiheit des Erfindens und die Spontaneität der Geste unverzichtbare Elemente seines Schaffens, was seine Vielfalt an Schöpfungen erklärt, die auch in der Ausstellung zu finden sind: von der handwerklichen Arbeit, die typisch für die angewandten Künste ist, bis zur Intervention in der Umwelt, von der Malerei mit minimalistischem Anspruch bis hin zur programmierten Kunst. Vielfalt und Geschicklichkeit der Werke schließen jedoch nicht den konzeptionellen Beitrag aus, der hinter seinem Schaffen steht, insbesondere wenn er auf die Landschaft einwirkt und ihr Aussehen durch Eingriffe mit impliziter symbolischer und ökologischer Bedeutung verändert, dabei stets im Einklang mit der Natur bleibend.

Im Laufe der Jahre hatte Renato Tagli immer wieder Gelegenheit, seine Werke anlässlich internationaler Wettbewerbe oder Ausstellungen zu präsentieren und dabei viel Anerkennung zu erhalten. Hiervon zeugen auch die raffinierten polychromen Stoffe, aus denen diese Ausstellung besteht. Sie alle wurden von ihm persönlich handgefertigt und 2021 sowie 2023 in zwei großen Ausstellungen in zwei Städten Chinas ausgestellt. Sie waren das Ergebnis einer langen Reise, die in den 1970er Jahren begann.

Anlässlich der Ausstellung wird ein Band mit Reproduktionen der ausgestellten Werke und einem Essay von Professor Claudio Guarda auf Italienisch und Englisch veröffentlicht.

      

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